ISBN 978-3-03777-154-9
464 Seiten
2015
Format 15.5 x 22.5 cm
broschiert

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Opferstatus und Geschlecht

Entwicklung und Umsetzung der Opferhilfe in der Schweiz

Anne Kersten

In der Schweiz garantiert seit 1993 das Opferhilfegesetz Gewaltopfern staatlich finanzierte Unterstützung. Personen, die durch eine Straftat in ihrer Integrität beeinträchtigt werden, soll bei der Überwindung der Folgen von Gewalthandlungen geholfen werden. Obwohl weibliche und männliche Personen in vergleichbarem Ausmass von Gewalt betroffen sind, sind die auf der Grundlage des Opferhilfegesetzes beratenen Menschen in drei Vierteln der Fälle weiblich. Wie kann dieser Unterschied erklärt werden? Machen Gewaltwiderfahrnisse Frauen zu Opfern und Männer nicht? Die Autorin geht diesen Fragen nach. Sie rekonstruiert Entstehung und Umsetzung der staatlichen Opferhilfe in der Schweiz von 1978 bis 2011. Dabei arbeitet sie heraus, wie der Opferstatus in einem gesellschaftlichen Aushandlungsprozess geschaffen wird und welche geschlechterkulturellen Praktiken einfliessen.
Die Studie bietet breit angelegte Einblicke in den gesamtschweizerischen politischen und medialen Diskurs rund um Entstehung und Ausgestaltung des Opferhilfegesetzes sowie vergleichende Fallanalysen der Umsetzung des Opferhilfegesetzes in den Kantonen Basel-Stadt/Basel-Landschaft und Bern.

Autoren/Herausgeber

Dr. Anne Kersten ist Sozialwissenschafterin und lehrt am deutschsprachigen Lehrstuhl für Soziologie, Sozialpolitik und Sozialarbeit der Universität Freiburg (i. Ü.).

Rezension

«Wie Anne Kersten das komplexe Zusammenspiel von „Opferstatus und Geschlecht“ untersucht und ihre Ergebnisse ausformuliert, ist ausgesprochen spannend zu lesen, nicht zuletzt, weil die Sprache, in der die Studie abgefasst ist, alle Überlegungen und die Vielschichtigkeit der theoretischen und empirischen Bezüge sehr gut nachvollziehbar werden lässt.»

Rezension von Mechthild Bereswill erschienen in der Zeitschrift GENDER

«Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, warum in der schweizerischen staatlichen Opferhilfe nicht ähnlich viele männliche wie weibliche Menschen Unterstützung finden, obwohl ähnlich viele Frauen und Männer von Gewalt betroffen sind. Das Ergebnis ist eine im deutschsprachigen Raum einmalige grundlegende und zukunftsweisende geschlechtssensible Untersuchung.»

Rezension von Hans-Joachim Lenz auf socialnet.de