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ISBN 978-3-908239-03-1
314 Seiten
1991
Format 15.5 x 22.5 cm
broschiert

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Politische Gemeinden, kommunale Parteien und lokale Politik

Eine empirische Untersuchung in den Gemeinden der Schweiz

Andreas Ladner

Im staatlichen Gefüge sind die Schweizer Gemeinden bezüglich der ihnen zukommenden Aufgaben und Funktionen einander gleichgestellt. Sie unterscheiden sich jedoch beträchtlich in ihrer Grösse und ihren strukturellen Merkmalen. Wenig bekannt sind die Unterschiede hinsichtlich ihrer politischen Organisation. Wieviele Mitglieder der Gemeinderat zählt, nach welchem Wahlverfahren gewählt wird und ob anstelle der Gemeindeversammlung ein Parlament die Legislativfunktion übernimmt, ist den Gemeinden häufig freigestellt und Gegenstand politischer Kontroversen.
Basierend auf einer schriftlichen Befragung sämtlicher Gemeindeschreiber gewährt dieses Buch einen Gesamtüberblick über die ausserordentlich komplexen politischen Verhältnisse in den mehr als 3000 Gemeinden der Schweiz und fördert eine Reihe neuer Erkenntnisse zutage. So zeigt sich etwas, dass die Grösse der Exekutive zwischen drei und dreissig Mitgliedern variiert, dass knapp 30% der Gemeinden nach dem Proporzverfahren wählen und dass jede sechste Gemeinde ein Gemeindeparlament hat.
In der Lokalpolitik kommt den politischen Gruppierungen eine erstaunlich grosse Bedeutung zu. In rund 70% der Gemeinden beeinflussen sie in beträchtlichem Ausmass die lokalpolitischen Entscheidungen, und nicht weniger als acht von zehn Mitglieder der Gemeindeexekutive gehören einer Partei an. Unter den Parteien dominieren die drei bürgerlichen Bundesratsparteien FDP, CVP und SVP; einzig in den Städten ist die SP entsprechend ihrer Stärke auf nationaler Ebene vertreten. Je nach Kanton und Struktur der Gemeinden variiert allerdings Verbreitung und Einfluss der einzelnen Parteien.

Autoren/Herausgeber

Andreas Ladner, geboren 1958, studierte an der Universität Zürich Soziologie, Volkswirtschaft und Publizistik und promovierte 1990 mit einer Arbeit über die Schweizer Gemeinden. Für seine Habilitationsschrift mit dem Titel „Stabilität und Wandel von Parteiensystemen - Eine vergleichende Analyse von Konfliktlinien, Parteien und Parteiensystemen in den Schweizer Kantonen“ erhielt er 2002 die Venia Docendi für Politikwissenschaft an der Universität Bern. Von 2003 bis 2006 war er Assistenzprofessor am Kompetenzzentrum für Public Management an der Universität Bern. Seit Frühjahr 2006 ist er Professor für Schweizerische Verwaltung und institutionelle Politik am IDHEAP Institut für öffentliche Verwaltung der Universität Lausanne. Er leitete verschiedene Forschungsprojekte des Schweizerischen Nationalfonds im Themenbereich der Kommunal- und Parteienforschung sowie im Rahmen des NCCR Democracy über die Wahlhilfe-Plattform «smartvote» und kommentiert regelmässig die Schweizer Politik in den Medien.