ISBN 978-3-03777-091-7
164 pages
2010
format 15.5 x 22.5 cm
broché

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Zwangsheirat

Hintergründe, Massnahmen, lokale und transnationale Dynamiken

Yvonne Riaño, Janine Dahinden

Vor dem Hintergrund globaler sozialer Transformationen, erhöhter Mobilität und einer verstärkten Transnationalisierung von sozialen Realitäten tauchen immer wieder neue Phänomene auf, die die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen herausfordern. Für diese neuartigen Themen fehlt zu Beginn oft wissenschaftlich fundiertes Wissen, das die Implementierung von konkreten und realistischen Massnahmen erlauben würde. Zwangsheirat ist eines dieser Phänomene, das in verschiedenen europäischen Ländern in letzter Zeit ins politische Kreuzfeuer geriet und für das wir bisher quasi kein gesichertes empirisches Wissen zur Hand haben. Die vorliegende Studie arbeitet diese Forschungslücke auf und schafft auf Sachwissen beruhende Grundlagen: Anhand von ExpertInneninterviews mit Fachpersonen werden die Prozesse und Gründe aufgezeigt, die in eine Vielfalt von unterschiedlichen Zwangssituationen im Zusammenhang mit Partnerwahl und Ehe münden können.
Die im Auftrag der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich durchgeführte Studie zeigt, dass der Begriff der Zwangsheirat zwei Momente beinhaltet, die unterschiedliche Problem und Zwangslagen hervorbringen: Zwangsverheiratung resp. Zwangsehe. Zwangsheirat kann als Ergebnis vielschichtiger Handlungsstrategien verstanden werden, die in lokale, nationale und transnational bedingte Dynamiken eingebettet sind.

Auteur・e・s / éditeur・e・s

Yvonne Riaño, Sozialgeographin, ist Privatdozentin an der Universität Bern sowie Projektleiterin am Maison d'analyse des processus sociaux (MAPS) an der Universität Neuenburg.
Janine Dahinden, Sozialanthropologin, ist Professorin für Transnationalismus sowie Direktorin des Maison d'analyse des processus sociaux (MAPS) an der Universität Neuenburg.