Menschen mit Sehbehinderung in Alterseinrichtungen
Gerontagogik und gerontagogische Pflege – Empfehlungen zur Inklusion
Fatima Heussler, Judith Wildi, Magdalena Seibl (dir.)
«Nicht ohne uns über uns!», diese Forderung von Behindertenorganisationen gilt auch für Menschen mit im Alter auftretender Sehbehinderung, deren Anzahl ständig zunimmt. Sie könnten mit befähigender Unterstützung selbstbestimmt leben und aktiv an der Gesellschaft teilhaben. Wie lässt sich Pflege gestalten, die die Selbständigkeit von Menschen mit Sehbehinderung fördert? Wie ist die inklusive bzw. die Inklusion anstrebende Alterseinrichtung zu organisieren? Pflege und Betreuung von Menschen mit Behinderung erfordert Fachkenntnisse über die Behinderung, über die Auswirkungen der Wahrnehmungseinbusse und über befähigende Methoden. Die spezifische Fachkompetenz in der gerontagogischen Alterseinrichtung führt nicht zu höheren Kosten, denn die Entscheidung zur sehbehindertenfreundlichen Organisation minimiert die Medizinalisierung und schafft Raum für die selbstbestimmte Mitwirkung der BewohnerInnen in der Einrichtung. Verlangt wird allerdings ein Umdenken im Gesundheitswesen.
Das Buch bietet Grundlagen und Praxisbezug: Der gerontagogische Ansatz wird anhand von Beispielen für die Praxis dargestellt und mit ausgewählten Aufsätzen aus Referenzfächern wie Ophthalmologie, Gerontopsychologie, Soziale Gerontologie unterlegt.